Das Plattitüden-Potpourri des Commerzbank-Chefs
#Rhetorik #Führung #Kommunikation #Commerzbank #Metaphorik #Fail Da denkt man, heute ist einfach nur schönes Sonntagswetter und weiter wird nichts passieren – da entdeckt man dieses Video vom Commerzbank-Chef Zielke.
Der Mann hat es nicht leicht. In seiner Bank ist Krise. Er muss Menschen entlassen: 4300. Filialen schließen: 200. Gebühren erhöhen. Da ist es schon mal ein guter Rat, sich an die Mitarbeiter und an die Öffentlichkeit zu wenden. Mit dem Ziel: Vertrauen gewinnen. Kräfte bündeln. Moral stärken.
Und was kommt raus? Das übliche Zielke Plattitüden-Memory. Dazu habe ich mich an dieser Stelle schon mehrfach geäußert. Allein schon die Idee, den Slogan „Commerzbank 5.0“ auszugeben. Fünf Punkt Null! Was ja nichts anderes heißt, als das die Strategien Eins Punkt Null bis Vier Punkt Null offenbar gescheitert sind. Fünf Punkt Null!
Warum sagt da kein Kommunikator: Ach Chef, das lassen wir mal lieber!
Nun warten wir gespannt auf die weiteren Folgen aus der offenbar erfolglosen Serie „So rette ich meine Commerzbank“.
Und dann will er seine Bank „wetterfest“ machen! Was für ein lustiges Bild. Wetterfest – das heißt ja nichts anderes, als dafür zu sorgen, dass das, was man nicht mehr ordentlich richten kann, gerade noch den nächsten Sturm übersteht. Wir renovieren später. Aber machen das Haus mal noch schnell wetterfest.
Warum sagt da nicht ein Kommunikator: Ach Chef, das lassen wir mal lieber!
Das letzte Quäntchen Hoffnung wird dann durch das nächste Slide erschlagen. Da sagt Zielke doch tatsächlich: „Wir investieren kräftig in Vertrieb und Digitalisierung!“ Und das im Jahr 2019! Als Vorstand einer Bank! Das ist ungefähr so, als würde ein Konditor sagen: Wir investieren jetzt mal kräftig in Mehl, Zucker und Butter. Anders gesagt: In was denn sonst? Nicht der Rede wert, oder?
Tja, kein Wunder, wenn da die Kunden sagen: Ach Commerzbank, das mit uns, das lassen wir mal lieber!
#Kommunikation #Rhetorik #Haltung machen den Unterschied